Inspirierende Idee für das Projekt „Translation“ war die Vorstellung, dass in jeder Sprache eine andere Sprache verborgen sein könnte. Zur Überprüfung dieser These wurden vier nicht deutschsprachige Personen (russisch, japanisch, spanisch, englisch) beim Sprechen in ihrer Sprache mit der Videokamera aufgenommen. Diese Gespräche wurden in einem Videoschnittprogramm in kleinste Einheiten – von Silben bis zu Einzellauten – zerlegt und wieder neu zusammengesetzt. Das Ergebnis waren deutsche Texte mit völlig neuer Bedeutung. Diese nun künstlichen Texte sind zu einer vierkanaligen Installation choreografiert, die auf vier im Quadrat angeordneten Leinwänden präsentiert wird. Die Protagonistinnen sprechen teils gleichzeitig, teils im Chor, teils miteinander, teils untereinander gemischt etc. und kreieren so ein poetisches Stück in Deutsch mit vier Akzenten. Ergänzt wird die Installation durch Bildmontagen aus den neuen Texten und ihren Rückübersetzungen in die jeweiligen Ausgangssprachen.
2005 erhielt das Projekt TRANSLATION den Karl-Hofer-Preis der Universität der Künste Berlin
Eine medientheoretische Aufarbeitung des Projekts gibt es unter SPRACHMEDIEN
Eine künstlerische Auseinanderstzung von Lisa Truttmann mit dem Projekt gibt es als GRUNDMATERIAL