Split Screen

Die Installation Split Screen besteht aus zwei Videoprojektionen, die parallel in zwei Räumen gezeigt werden. Man kann diese beiden Projektionen nicht von einem Betrachtungsstandpunkt aus direkt miteinander vergleichen sondern nur in der Erinnerung aufeinander beziehen. Die eine Projektion zeigt ein Glücksspiel mit drei Nussschalen, wobei unter einer eine Erbse verborgen ist. Dieses Videobild ist als klassisches Split Screen der Mitte senkrecht geteilt . Es besteht aus zwei zeitlich unabhängigen aber von der Handlung her gleichen Teilbildern (links/rechts). Die zweite Projektion ist eine 3D Projektion im Anaglyphenverfahren (rot/grün). Sie zeigt abwechselnd eine Frau, die Nüsse knackt und einen Mann, der seine Erbsensuppe auslöffelt. Der Split Screen setzt sich hier aus einem roten und einem grünen Bild zusammen, die miteinander ein ganzes 3-D Bild ergeben. Beide Projektionen nehmen in unterschiedlicher Weise auf das Thema „Dichotomie“ Bezug. Bei der ersten wird das Videobild sowohl zeitlich als auch räumlich in zwei Teile zerlegt und wieder zusammengesetzt. Die ganzheitliche Bildwahrnehmung wird dadurch einer deutlichen Irritation unterzogen. Durch die Darstellung eines Glücksspieles wird zudem die neuronale Zweiteilung (linke/rechte Gehirnhälfte) reflektiert. Es gilt sowohl rational (durch Beobachtung) als auch intuitiv (durch Raten) zu entscheiden, unter welcher der 3 Nussschalenhälften die Erbse verborgen ist. Die 3D Projektion  ist eine tricktechnische Bezugnahme auf das Thema. Hier wird mit der Hilfe von Anaglyphenfolien ein Projektionsbild dechiffriert und so jedem Auge ein unterschiedliches Bild zugeführt. Die beiden Aufnahmebilder, die beim Dreh noch getrennt waren (2 Kameras) wurden im Studio farbverändert und übereinandergelegt. Diese technische Anordnung reflektiert eine Bedingung des stereoskopischen Sehens, das allerdings, wie die Installation jeden erfahren lässt, eingeübt werden muss.