Die Werkserie Parainformation knüpft an ein Darstellungstool an, das in letzter Zeit verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt ist: Das Diagramm. Während die öffentliche Kommunikation Diagramme nutzt, um Informationen anschaulich und allgemein verständlich darzustellen, werden diese von Gerda Lampalzer ihrer Bedeutung entkleidet und nur mehr auf den formalen Aspekt hin untersucht. Sie greift dazu auf textile Techniken zurück, die zunehmend in einem politischen Kontext verhandelt werden. Gehäkelte, gestickte und geflochtene Diagramme gehen dabei eine überraschende Verbindung zwischen scheinbarer Exaktheit und individueller Formung ein. Daraus ergibt sich eine ästhetische Verfremdung, die zur Imagination alternativer Informationen einlädt. Parainformation spielt in vielfältiger Weise mit den Konnotationen von Wissenschaftlichkeit und Subjektivität, von Programm und Handarbeit, bleibt aber erklärtermaßen im Bezugssystem der Medienkunst.