Nach Dürer bezieht sich auf Albrecht Dürers Darstellung des „Zeichners des liegenden Weibes“ in Underweysung der Messung mit dem Zirckel und Richtscheyt (1525) zur Zentralperspektive. Der Einsatz eines Gitters zwischen Maler und Darzustellendem schafft an den Kreuzungen Fixpunkte, die auf das Zeichenblatt übertragen werden. Die Proportionen des Objekts werden dabei bewahrt und können geometrisch richtig wiedergegeben werden. In der dreiteiligen Fotoserie wird diese Versuchsanordnung in die Medienkunst übertragen. Das Gitter wird durch das Oszilloskop ersetzt, welches das analoge Videosignal vermisst, das weibliche Abildungsobjekt ist durch einen jungen Mann ersetzt, der durch eine Künstlerin videografiert wird.
La Spectatrice thematisiert die Zentralperspektive als konstitutives Element jeder medialen Darstellung. Die Inszenierung in Form einer historischen Bildvermessung spielt auf das „Handwerk“ des Bildvermessens und Transformierens in ein anderes Medium an.