Eine Videokamera wird an verschiedenen Orten der Welt postiert. Zu sehen sind: Figuig (Marokko), Warschau (Polen), Peking (China), Sidney (Australien), San Diego (USA), Cork (Irland), Hamburg (Deutschland), Wien (Österreich). In diesen acht Städten wurden nach einem vorher festgelegten technischen Verfahren Aufnahmen gemacht. Dabei wurde die Kamera fix postiert und im Rhythmus 0,5 Sekunden pro 20 Sekunden gefilmt. Eine Stunde Realzeit ergibt somit 90 Sekunden Videozeit. Durch die zeitliche Raffung werden folgende Variablen hervorgehoben: das Licht, der Ton, die Bewegungsrichtung im Bildraum, der Gesamtrhythmus des beobachteten Ortes. Das standardisierte Aufnahmeverfahren gibt die Möglichkeit des Vergleichs und betont zugleich die subjektive Auswahl der Bildausschnitte, die sich nicht zuletzt durch die Wahl der Reiseziele ergeben. Es dient als elektronisches Formular, in das die einzelnen Reiseberichte eingeschrieben werden.
Das Angebot verschiedener Blickwinkel repräsentiert hier nicht den Gedanken der Gleichzeitigkeit (Sicht auf einen Großraum), sondern den des Hintereinander erlebter Situationen (Bewegung von einem Ort zum anderen). Die Montage als Organisation der Zeit ist das Prinzip sowohl innerhalb der einzelnen Videos als auch der Videos zueinander.
